HANS GRAF VON SCHLITZ (1763-1831)
Sie werden kommen und gehen meine Gäste. Ihre Freude ist auch meine Freude, Ihr Entzücken ist auch mein Entzücken. Sie werden kommen; noch lange nach mir und meinen Pulsen.
Der Name der Anlage bezieht sich auf das hessische Adelsgeschlecht der Reichsgrafen von Schlitz genannt Görtz. Hans von Labes (1763–1831), aus Großwoltersdorf-Zernikow stammend, wurde um Louise Caroline von Schlitz (1774–1832) heiraten zu können, von seinem künftigen Schwiegervater Johann Eustach von Schlitz (1737-1821) adoptiert und vom König in den Grafenstand erhoben, und so zum Grafen von Schlitz. 1806 ließ Hans Graf von Schlitz den Vorgängerbau von Burg Schlitz (eine heruntergekommene Burg) abreißen und nach Plänen von Otto Hirt und unter Leitung von Friedrich Adam Leiblin auf dem Buchenberg das dreiflügelige klassizistische Herrenhaus als Familien- Residenz erbauen. Die drei Trakte des Baus sind parallel angeordnet und als Putzbauten ausgeführt. Der zweigeschossige Mitteltrakt ist etwas zurückversetzt und hat als Hauptportal einen halbrundem Säulenvorbau mit Freitreppe sowie einen aufgesetzten Aussichtsturm, die beiden dreigeschossigen Seitentrakte schließen jeweils mit einem giebelbekrönten Risalit ab. Bauherr von Schlitz war an allen Planungen maßgeblich beteiligt, die weitläufige Parkanlage hat er sogar komplett selbst geplant. 1817 bewilligte der Herzog von Schwerin den Antrag des Grafen, den Namen „Burg Schlitz“ für sein Anwesen mit Schloss, Kapelle und Landschaftspark führen zu dürfen. Nach Unterbrechung durch Kriegseinwirkungen wurde Burg Schlitz mit dem umgebenden Park und der Karolinenkapelle 1824 komplett fertiggestellt. Das Bauwerk gilt heute als größte klassizistische Anlage in Mecklenburg und als eines der bedeutenden klassizistischen Gebäude Deutschlands. Erstes Anliegen des Grafen war es, die Landwirtschaft des Gutes zu beleben. Er ließ die Wohnungen der Gutsarbeiter erneuern, erleichterte ihnen die Arbeitsbedingungen und ließ neue Wirtschaftsgebäude errichten. In der im Jahre 1798 ins Leben gerufenen „Mecklenburgischen Landwirthschafts-gesellschaft“, die er mit Professor Franz Karsten aus Rostock gegründet hatte, setzte er sich für eine Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktion unter wissenschaftlichen Aspekten ein. 1831 verstarb Hans Graf von Schlitz. Der neue Besitzer, Heinrich Graf von Bassewitz, hatte 1822 die Tochter des Grafen, Adele von Schlitz, geheiratet. Mitglieder der Familie von Bassewitz hielten den Besitz bis 1931 und setzen ihr Wirken entsprechend den Idealen des Grafen von Schlitz fort. 1931 geriet das Gut nach einem Konkurs in Besitz der Mecklenburgischen Landwirtschaftsgesellschaft, die es 1932 an den letzten „historischen Besitzer“, Emil Georg von Stauß, den damaligen Generaldirektor der Deutschen Bank, verkaufte. Der einflussreiche Bankier und Vorstand der Ufa-Filmgesellschaft zu Berlin, stellte die Burg bereits sehr früh den Nationalsozialisten als Versammlungsort und Rückzugsdomizil zur Verfügung. Grundsätzlich diente Burg Schlitz aber seiner Familie als Landsitz. Nach 1945 wird Familie von Stauß im Zuge der Bodenreform enteignet. Die Anlage wurde Notunterkunft vieler Flüchtlingsfamilien und zwischenzeitlich Schule für über 70 Kinder. Während der DDR-Zeit wird Burg Schlitz fast 40 Jahre lang als Senioren- und Pflegeheim genutzt. Nach der Wende erwarb die Jägermeister AG das Anwesen. Von 1994 bis 1999 wurde die gesamte Anlage für über 75 Millionen D-Mark restauriert, renoviert und zu einem luxuriösen Schlosshotel umgebaut. Im Jahr 2000 übernahm die Hugo-Stinnes- Unternehmensgruppe das Anwesen und führte es bis 2010 als Hotelbetrieb. Der Kreis schließt sich, nachdem das ebenfalls aus Hessen stammende Ehepaar Manuela & Armin Hoeck die Schlossanlage Burg Schlitz im Januar 2011 erwerben, die Geschäftsleitung übernehmen und seitdem die Geschicke des Hauses und des Schlosshotels führen.
Schlosshotel Burg Schlitz
17166 Hohen Demzin
Telefon: +49 (0) 39 96 - 12 70 0
Telefax: +49 (0) 39 96 - 12 70 70
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